Die Furcht, dass Kopenhagens jüngste Fünf-Sterne-Offerte zu weit abseits der Attraktionen der skandinavischen Metropole liegen könnte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber schon kurz nach der Ankunft im Park Lane erkennt der Gast den vermeintlichen Nachteil als eigentliches Asset dieses Boutique-Hotels: Denn der Abstand zur Hektik der Hauptstadt erweist sich als eine unvermutete Tugend. Zumal die zeitlose Eleganz des Hauses mit einer skandinavisch-minimalistischen Note den Besucher mit einer unmittelbar anheimelnden Atmosphäre umfängt.
Am Strandvejen, der entlang der Küstenlinie verlaufenden Magistrale Richtung Norden, schmiegt sich das Hotel an das Südostende des Øregård Park (daher der Name des Hotels) gut 15 Autominuten außerhalb des Zentrums im ruhig-gelassenen Nobelvorort Hellerup (die Villen zwischen Hauptstraße und Ostsee dürften zum teuersten Real Estate in Dänemark gehören).
Anfangs ein Members Club in Kopenhagens Grünwald, lange Jahre ein Kino mit 422 Sitzen und seit den Siebzigerjahren ein Hotel, ist die 69-Zimmer-Immobilie, vor ein paar Jahren von einer dänischen Investorengruppe erworben, soeben unter dem Namen Park Lane wiederauferstanden. Spannend: Nach eineinhalb Jahrzehnten in Top-Positionen in der dänischen IT-Branche und zwei Jahren selbst gewählten Exils in Nicaragua führt Branchen-Neuling Josefine Jespersen Kopenhagens jüngstes Hotel-Juwel, schon jetzt Mitglied der Small Luxury Hotels, mit staunender und wachsender Begeisterung.
Tauchen Sie ein in die Welt des stilvollen Reisens.
Entdecken Sie luxuriöse Hideaways, außergewöhnliche Destinationen und inspirierende Geschichten aus aller Welt.
Historische, hohe Stuckdecken und sorgfältig restaurierte Kronleuchter schmücken die Suiten auf der ersten Etage, eindeutig die großzügigsten Angebote des Hotels. Hier sind auch die riesigen Marmorbäder, ausgestattet mit schwarzen Badewannen von Antonio Lupi, groß wie kleinere Ballsäle. Selbst die Bademäntel markieren den Unterschied. In den Suiten sind sie aus feinstem Frottee und kosten 1.500 Kronen, in den Standardräumen sind sie aus Waffel-Baumwolle und kosten 1.200 Kronen. Das Interieur, das die in der Nachbarschaft residierende Designerin Camilla van den Tempel verantwortet, ist in beiden Kategorien, trotz aller runden, custom-designed Möbel, kristallenem Kunsthandwerk, Heringparkett und Pflanzen, nicht wirklich hyggelig, sondern fast streng, nüchtern, Kritiker würden sagen: maskulin möbliert. Die Farbpalette spielt auf der derzeit populären Tastatur von Cremeweiß, Grau, Braun und Ocker. Die Konsequenz: Die Gästezimmer wirken mehr residential als, nun ja, wie Hotelzimmer, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Sie appellieren an den Wunsch, sich wie zu Hause zu fühlen.
Nicht weniger als drei Restaurants verteilen sich über Erdgeschoss und Keller des Anwesens. „Rosé Rosé“ ist eine fröhliche Brasserie mit Blick auf den Strandvejen, der nur von außen zugängliche „Parsley Salon“ unterhalb der Lobby bringt das Beste aus der Provinz Nordsjælland auf den Teller, und „Yves“ (wo auch das Frühstück serviert wird) beeindruckt als ehrgeiziger Versuch in französischer Haute Cuisine. Als Gast weiß man nicht genau, ob man für Froschschenkel, getrüffelte Wachtel und einen guten Nebbiolo aus dem Piemont nach Dänemark gekommen ist. Aber es lohnt sich.
Ein Standardzimmer sollte nur wählen, wer nicht vorhat, länger als zwei Tage in Kopenhagen zubleiben. Denn Garderobe für einen längeren Aufenthalt findet schwerlich Platz. Auch im Bad, für das milchgläserne Schiebetüren nur ein Mindestmaß an Diskretion gewähren, möchte man sich nicht zu zweit aufhalten. Apropos: Die Drucktasten für Regen- und Handbrause funktionierten in unserem Bad nur nach dem trial-and-error-Prinzip. Mit sehr viel error. Und: Warum müssen Kühlschränke in Hotelzimmern vernehmlich vor sich hin brummen? Könnte bitte jemand dafür sorgen, dass das ein für alle Mal aufhört?
In der Minibar überraschen ansprechende, kubische 200-ml-Flaschen mit vorgemixten Cocktails wie Negroni oder Old Fashioned. Auch nicht von schlechten Eltern: die vom Sommelier im „Yves“ vorgeschlagenen anspruchsvollen Premiers Crus wie ein 2018er Maison de Montille Montagny oder ein 2022er Chassagne-Mon-trachet der Domaine Blain-Gagnard, die unten im Restaurant um die 120 bzw. 200 Euro zu Buche schlagen. Es ist nicht zuletzt ein Hinweis auf das Selbstbewusstsein des Hotels, dass es mit Gästen rechnet, die bereit sind, für einen Zimmerwein entsprechend tief in die Tasche zu greifen.
DZ inkl. Frühstück bei Buchung über Small Luxury Hotels of the World ab 279 Euro
Strandvejen 203, Kopenhagen, T. +45.77.882900, slh.com/hotels/park-lane-copenhagen
Die Furcht, dass Kopenhagens jüngste Fünf-Sterne-Offerte zu weit abseits der Attraktionen der skandinavischen Metropole liegen könnte, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber schon kurz nach der Ankunft im Park Lane erkennt der Gast den vermeintlichen Nachteil als eigentliches Asset dieses Boutique-Hotels: Denn der Abstand zur Hektik der Hauptstadt erweist sich als eine unvermutete Tugend. Zumal die zeitlose Eleganz des Hauses mit einer skandinavisch-minimalistischen Note den Besucher mit einer unmittelbar anheimelnden Atmosphäre umfängt.
Am Strandvejen, der entlang der Küstenlinie verlaufenden Magistrale Richtung Norden, schmiegt sich das Hotel an das Südostende des Øregård Park (daher der Name des Hotels) gut 15 Autominuten außerhalb des Zentrums im ruhig-gelassenen Nobelvorort Hellerup (die Villen zwischen Hauptstraße und Ostsee dürften zum teuersten Real Estate in Dänemark gehören).
Anfangs ein Members Club in Kopenhagens Grünwald, lange Jahre ein Kino mit 422 Sitzen und seit den Siebzigerjahren ein Hotel, ist die 69-Zimmer-Immobilie, vor ein paar Jahren von einer dänischen Investorengruppe erworben, soeben unter dem Namen Park Lane wiederauferstanden. Spannend: Nach eineinhalb Jahrzehnten in Top-Positionen in der dänischen IT-Branche und zwei Jahren selbst gewählten Exils in Nicaragua führt Branchen-Neuling Josefine Jespersen Kopenhagens jüngstes Hotel-Juwel, schon jetzt Mitglied der Small Luxury Hotels, mit staunender und wachsender Begeisterung.
Tauchen Sie ein in die Welt des stilvollen Reisens.
Entdecken Sie luxuriöse Hideaways, außergewöhnliche Destinationen und inspirierende Geschichten aus aller Welt.
Historische, hohe Stuckdecken und sorgfältig restaurierte Kronleuchter schmücken die Suiten auf der ersten Etage, eindeutig die großzügigsten Angebote des Hotels. Hier sind auch die riesigen Marmorbäder, ausgestattet mit schwarzen Badewannen von Antonio Lupi, groß wie kleinere Ballsäle. Selbst die Bademäntel markieren den Unterschied. In den Suiten sind sie aus feinstem Frottee und kosten 1.500 Kronen, in den Standardräumen sind sie aus Waffel-Baumwolle und kosten 1.200 Kronen. Das Interieur, das die in der Nachbarschaft residierende Designerin Camilla van den Tempel verantwortet, ist in beiden Kategorien, trotz aller runden, custom-designed Möbel, kristallenem Kunsthandwerk, Heringparkett und Pflanzen, nicht wirklich hyggelig, sondern fast streng, nüchtern, Kritiker würden sagen: maskulin möbliert. Die Farbpalette spielt auf der derzeit populären Tastatur von Cremeweiß, Grau, Braun und Ocker. Die Konsequenz: Die Gästezimmer wirken mehr residential als, nun ja, wie Hotelzimmer, aber das muss ja nichts Schlechtes sein. Sie appellieren an den Wunsch, sich wie zu Hause zu fühlen.
Nicht weniger als drei Restaurants verteilen sich über Erdgeschoss und Keller des Anwesens. „Rosé Rosé“ ist eine fröhliche Brasserie mit Blick auf den Strandvejen, der nur von außen zugängliche „Parsley Salon“ unterhalb der Lobby bringt das Beste aus der Provinz Nordsjælland auf den Teller, und „Yves“ (wo auch das Frühstück serviert wird) beeindruckt als ehrgeiziger Versuch in französischer Haute Cuisine. Als Gast weiß man nicht genau, ob man für Froschschenkel, getrüffelte Wachtel und einen guten Nebbiolo aus dem Piemont nach Dänemark gekommen ist. Aber es lohnt sich.
Ein Standardzimmer sollte nur wählen, wer nicht vorhat, länger als zwei Tage in Kopenhagen zubleiben. Denn Garderobe für einen längeren Aufenthalt findet schwerlich Platz. Auch im Bad, für das milchgläserne Schiebetüren nur ein Mindestmaß an Diskretion gewähren, möchte man sich nicht zu zweit aufhalten. Apropos: Die Drucktasten für Regen- und Handbrause funktionierten in unserem Bad nur nach dem trial-and-error-Prinzip. Mit sehr viel error. Und: Warum müssen Kühlschränke in Hotelzimmern vernehmlich vor sich hin brummen? Könnte bitte jemand dafür sorgen, dass das ein für alle Mal aufhört?
In der Minibar überraschen ansprechende, kubische 200-ml-Flaschen mit vorgemixten Cocktails wie Negroni oder Old Fashioned. Auch nicht von schlechten Eltern: die vom Sommelier im „Yves“ vorgeschlagenen anspruchsvollen Premiers Crus wie ein 2018er Maison de Montille Montagny oder ein 2022er Chassagne-Mon-trachet der Domaine Blain-Gagnard, die unten im Restaurant um die 120 bzw. 200 Euro zu Buche schlagen. Es ist nicht zuletzt ein Hinweis auf das Selbstbewusstsein des Hotels, dass es mit Gästen rechnet, die bereit sind, für einen Zimmerwein entsprechend tief in die Tasche zu greifen.
DZ inkl. Frühstück bei Buchung über Small Luxury Hotels of the World ab 279 Euro
Strandvejen 203, Kopenhagen, T. +45.77.882900, slh.com/hotels/park-lane-copenhagen
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