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Drei Gebäude verteilen sich in einem neun Hektar großen Pinienwald: das Haupthaus Hôtel du Cap, die Residenz Les Deux Fontaines sowie der Annex Eden Roc, die zusammen 116 in elegantem Louis-XV- und Louis-XVI-Stil eingerichtete Zimmer und Suiten bieten. Dazu kommen die Villen „Les Cèdres“ und „Eleana“ mit eigenem Pool, Lounge, Esszimmer und prächtigem Garten, ein Spa, ein Hundefriedhof und das Gourmetrestaurant „Louroc“, neuerdings unter der Leitung des Pariser Drei-Sterne-Kochs Éric Fréchon. Seit 1969 ist das Hotel im Besitz der deutschen Unternehmerfamilie Oetker. Es heißt, Maja und Rudolf-August Oetker hätten es beim Segeln vom Wasser aus gesehen und sich sofort in das stattliche Anwesen verliebt. Nach dem Erwerb ließen sie es nach und nach, sehr behutsam und nahezu spurlos renovieren.
Dass man dort heute mit Kreditkarte bezahlen kann, dass Fernseher in den Zimmern stehen und es Haartrockner gibt, ist auch Philippe Perd zu verdanken, der Maja Oetker mit den in seinen Augen nötigen Modernisierungsmaßnahmen so lange in den Ohren lag, bis die Oetker-Gruppe 45 Millionen Euro dafür zur Verfügung stellte. Monsieur Perd leitet das Hotel seit 15 Jahren und weiß, dass eine gewisse Immunität gegen den Zeitgeist den Charme des Hotels ausmacht. Dass es auch dessen altmodischem Flair zu verdanken ist, dass so viele Kunden Stammgäste sind. „Einige davon kommen seit über 30 Jahren“, sagt er. Tatsächlich trifft sich hier jeden Sommer ein erlesener Kreis von Millionären und Milliardären, die oft ein paar Wochen bleiben und kein Problem damit haben, pro Tag 5000 Euro auszugeben. „Diese Gäste interessieren sich nicht für technischen Schnickschnack“, glaubt Philippe Perd, „sie suchen absolute Ruhe und perfekten Service.“
Immerhin: Schon 1914, also zu einer Zeit, in der feine Leute noch keine Badeshorts trugen, wurde in die Klippen vor der Hotelanlage ein Loch für den Meerwasser-Pool gesprengt. Seitdem gibt es ein beheiztes Schwimmbad mit Blick auf das Mittelmeer, die Lérins-Inseln und die Hügel des Vallauris. Drum herum stehen 31 weiß-grüne Holzhütten in die malerischen Steinterrassen verteilt. Die privaten Cabanas mit eigener Terrasse, Esstisch, zwei Sonnenliegen, einem Sonnenschirm, Softdrinks und direktem Meerzugang kosten rund 690 Euro pro Tag und somit mehr als das günstigste Zimmer. Übernachten darf man dort trotzdem nicht – dem Gerücht, für Monica Bellucci sei eine Ausnahme gemacht worden, widerspricht Philippe Perd. Offenbar gibt es auch im Hôtel du Cap-Eden-Roc Wünsche, die unerfüllt bleiben. Offiziell jedenfalls.
Ab 680 Euro, Boulevard J. F. Kennedy, Antibes, T. +33.4.93 61 39 01, oetkercollection.com