Text: Reinhard Modritz
Royal Maxx: Luxus der Extraklasse in Bodrum.
Das Kleinformat ist die Sache nicht von Bernar Venet. Der international gefeierte Bildhauer aus Südfrankreich ist berühmt für monumentale Stahlskulpturen. Seine „Arcs“, gigantische Bögen, überragen öffentliche Plätze, Museen und private Parks von Versailles bis nach Neuseeland. Das Denken in großen Dimensionen hat der inzwischen 83-jährige Künstler mit Mehmet Ersoy gemein. Der Eigner der Maxx Royal Resorts – und praktischerweise nebenbei seit sechs Jahren Kultur- und Tourismusminister der Türkei – hat in sein jüngstes Projekt im türkischen Bodrum kolportierte 600 Millionen Euro investiert, Maxx Royal Bodrum ist damit das teuerste jemals in der Türkei gebaute Hotel. Und er hat den Franzosen beauftragt, hier mit zwei seiner bislang größten Skulpturen links und rechts der bezaubernden Bucht ein Statement zu setzen.
Wer, keine Seltenheit, mit der eigenen Yacht anreist, wird schon von Weitem von den beiden überdimensionalen Bögen begrüßt. Man passiert vermutlich (mindestens) ein schnittiges, schneeweißes Segelboot, das hier vor Anker liegt, in der Nähe landet vermutlich ein Wasserflugzeug. Aus der „Casa Sol“, tagsüber Beach-Restaurant, abends Open-Air-Bar, tönt lässige Musik, die Liegen am Strand besetzen sonnengeküsste Lebenskünstler. Was für ein Empfang. An die 300 Suiten und Villen schmiegen sich an die steilen Hänge – eine Reihenhaussiedlung der sehr gehobenen Art. Etliche davon liegen an künstlichen Lagunen, die zum Baden hoch über dem azurblauen Meer einladen. Die größte, die „Presidential Villa“, bietet auf über 1000 Quadratmetern neben fünf Schlafzimmern ein privates Spa, Gym, Meerwasserpool und ein Kino. Wobei der schönste Film draußen spielt, auf der Terrasse mit Blick auf die Traumbucht.
Ersoy hat den Anspruch, sich mindestens als das beste, größte und schönste Resort des türkischen Saint-Tropez zu etablieren (ein Mitglied der Leading Hotels of the World ist es bereits). Kein Kinderspiel, immerhin tritt er gegen Luxusprofis wie Aman, Six Senses oder Mandarin Oriental an – und ein Bulgari ist gerade in Hörweite im Bau. Nota bene: Bodrum ist in den vergangenen Jahren zum angesagten It-Place aufgestiegen und zieht eine internationale Big-Spender-Szene an, die sonst gerne in Ibiza oder Mykonos feiert – ein Trend, für den sich Maxx Royal einen idealen Partner gesucht hat: Ersoy hat sich mit Thomas Heyne und Mario Hertel zusammengetan, den Betreibern von Mykonos’ gehyptem Beachclub „Scorpios“. Die haben nun auf einer ganzen Halbinsel über der Bucht ihre erste Dependence eröffnet. „Hier können wir unser Konzept voll ausleben“, schwärmt Heyne, weil wir genug Platz haben, um alles zu machen – vom Wellbeing bis zur Party, mit Hotel und -Restaurant, alles in einem.“
Erstmals kann man im „Scorpios“ also nicht nur feiern, sondern auch bleiben. In den zwölf Bungalows beginnen die Preise dafür bei 3350 Euro. Großzügigkeit (für die, die es sich leisten können) ist generell das Rezept im Maxx Royal. Auf den 5750 Quadratmetern des Maxx Wellbeing Centre hätte ein Boutiquehotel Platz. Wahre Größe zeigt auch das kulinarische Angebot. Neben den beiden „Scorpios“-Restaurants hat die gut betuchte Klientel sieben weitere und sechs Bars zur Auswahl. Wolfgang Puck betreibt hier eine Dependance seines „Spago“, Sternekoch Alfredo Russo serviert im „Oro“ kühn interpretierte italienische Klassiker, und der Promi-Gastronom Joey Ghazal aus Montreal hat mit dem Steakrestaurant „The Maine“ nun nach London und Ibiza hier seine dritte Niederlassung. Für ein höchst dekadentes Erlebnis sorgt „Caviar Kaspia“. Die 1927 gegründete Pariser Institution liefert als „Kaspia by the Sea“ ihre berühmte Kaviar-Kartoffel samt Blinis und Lachs auch gerne an die vor Anker liegenden Yachten. Ab 1700 Euro. maxxroyal.com/de