Text: Claudia Kar-Köhle
„Qui dove il mare luccica, e tira forte il vento…“ „Hier, wo das Meer glitzert und der Wind stark weht…“ – Steht man auf der Terrasse des Excelsior Vittoria mit atemberaubender Aussicht auf die Bucht von Neapel und hat die ersten Zeilen von Lucio Dallas „Caruso“ im Ohr, braucht man nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass der Sänger seinen Italo-Klassiker hier komponierte. Dalla war 1984 auf dem Weg von Capri nach Sorrent schiffbrüchig geworden und bekam vom Vater des jetzigen Direktors Obdach in der „Caruso“ Suite. Der Rest ist Geschichte. Und sie ist nicht die einzige: Richard Wagner brachte hier Parsifal zum Abschluss, Sophia Loren drehte „Something Blonde“, Jack Lemmon „Avanti“. In seiner 190-jährigen Geschichte hat das Grand Hotel viele berühmte Gäste gezählt. Liegt es an der dramatischen Lage am Felsenhang, gegen den die stürmischen Wellen vergeblich anlaufen? An der spektakulären Aussicht auf den Vesuv? Oder an der Besitzer-Familie Fiorentino selbst, die das Haus schon in sechster Generation führt? Fakt ist, dass das Excelsior Vittoria zu den Grande Dames der italienischen Gastfreundschaft zählt. Das Haupthaus besteht seit 1834 und wurde im Laufe der Zeit durch eine kleine Villa, ein neoklassizistisches Palais und einen pittoresken Wintergarten ergänzt.
Die opulenten Zimmer mit Deckenfresken, Majolika-Fliesen, Antiquitäten und Marmor-Bädern wirken wie Zeitkapseln aus einer Zeit, in der Kaiserin Elisabeth durch den schlossartigen Park flanierte und das Hotel bereits das beste in Sorrent war. Dieses Niveau hat das Grandhotel Excelsior Vittoria bis heute gehalten: Sternekoch Antonino Montefusco interpretiert die neapolitanische Küche zeitgemäß, das Spa wartet mit Feng-Shui-Ele-menten und Valmont-Produkten auf und für die 80 Zimmer stehen 240 (!) Mitarbeiter bereit. Und die Anzahl der Geschichten, die uns die Grande Dame in Zukunft erzählen kann, wird weiter wachsen. Ab 736 Euro, Piazza Tasso 34, Sorrento, T. +39.081.877711, excelsiorvittoria.com